Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit

Ökobilanz Windpark

Die Windenergie gilt als besonders saubere Form der Energiegewinnung, denn Wind ist ganzjährig rund um die Uhr frei verfügbar.

Dennoch sind Errichtung und Betrieb einer Windkraftanlage nicht so ökologisch unbedenklich, wie sie für eine echte Energiewende sein sollten:

  • Zur Herstellung des in Fundamenten und Anlagen verbauten Betons werden Unmengen an Zement benötigt, bei dessen energieintensiver Herstellung eine nicht unerhebliche Menge an CO2 freigesetzt wird.
  • In den Rotorblättern der WKAs sind Verbundstoffe verbaut, die nicht recyclebar sind und deren Entsorgung ein bislang ungelöstes Problem darstellt.
  • In den Windradgondeln wird zur Isolation das Treibhausgas Schwefelhexaflourid (SF6) verbaut. Laut Betreiberangaben entweichen während des Betriebs nur geringe Mengen des Gases in die Atmosphäre, Kontrollstudien belegen jedoch, dass der SF6-Gehalt der Luft im internationalen Vergleich in Deutschland besonders hoch ist. (Link) SF6 wirkt ca. 23.000 mal stärker auf den Treibhauseffekt als CO2.

Die Ökobilanz der Windkraftanlagen, die im windreichen Ostfriesland errichtet werden, ist dennoch weit im positiven Bereich einzuordnen, das heißt, es könnten während der Betriebsphase erheblich mehr Tonnen klimaschädlicher Gase eingespart werden, als während der Produktion der Einzelteile, des Betriebs und der Bau- und Rückbauphase der Kraftwerke produziert werden. (Link)

Wünschenswert ist dafür allerdings eine gute Auslastung der Anlagen. Die Realität sieht aber leider anders aus:

Durch fehlenden Netzausbau kann der hier produzierte Strom schon jetzt häufig nicht abtransportiert und somit auch nicht genutzt werden. Bei sonnigem, windigem Wetter (wenn gleichzeitig Solar- und Windstrom produziert wird) kommt es daher immer wieder zu Abschaltungen der WKA, die nicht zulasten der Windenergieunternehmen, sondern zulasten der Stromverbraucher vorgenommen werden, da auch nicht produzierter Strom vergütet wird. Der weitere Ausbau der Windenergie hat dadurch zwei Effekte:

  • Der Strom verteuert sich durch jede weitere, im Zweifelsfall stillstehende Anlage in Norddeutschland!
  • Die Klimabilanz jeder einzelnen Anlage sinkt!

Mit der Fertigstellung der Stromtrassen, die diese Fehlentwicklung beheben könnte, ist frühestens in 15 Jahren zu rechnen. (Link) Ein weiterer Ausbau der Windkraft zu diesem Zeitpunkt in Norddeutschland hätte deshalb nur negative Effekte!

In dieser Bilanz noch nicht berücksichtigt ist zudem die Tatsache, dass Windkraft nicht jederzeit vorhanden ist und somit als nicht grundlastfähig gilt. Das bedeutet, dass für jede WKA immer ein konventionelles Kraftwerk bereitstehen muss, welches bei Windstille den Windstrom ersetzt... (Link)

Großbaustelle Windpark

Trotz der ökologischen wie wirtschaftlichen Absurdität dieses Vorhabens befasst sich die Gemeinde Westoverledingen mit dem Gedanken, 700 Hektar ökologisch wertvoller Landschaft in ein riesiges Baugebiet zu verwandeln!

Neben den Kosten, die durch oben genannte Gründe entstehen, haben die Anwohner mit erheblichen Belastungen durch die Großbaustelle zu rechnen.

Eine fachliche Überprüfung der bisher zur Verfügung gestellten Unterlagen hat ergeben, dass allein für das Teilgebiet 2 der ausgewiesenen Potentialflächen, der den von der Bunder Firma Enova projektierten „Windpark Esklum-Driever“ umfassen würde, folgende Baumaßnahmen durchzuführen wären:

  • Etwa eine halbe Millionen Tonnen Baumaterialien müssen an- bzw. abtransportiert werden: Dabei handelt es sich um Erdaushub, Mineralgemisch bzw. Recycling-Material für Standflächen und Zuwegungen und Beton für die Fundamente, dazu kommen Baustahl und die Lieferung der Elemente für die Windräder, wie Rotoren, Turmelemente, Windradgondeln etc.
  • Durch die benötigten Fundamente, Standflächen und Zuwegungen dieser Baumaßnahmen werden ca. 83.000 m² des vorgesehenen Gebietes im Hammrich dauerhaft versiegelt.
  • Die Bauzeit wird etwa drei Jahre betragen. Um die aufgeführten Materialien zu den Einzelbaustellen zu transportieren, müssen inklusive der Leerfahrten ca. 62.000 LKW- bzw. Schwerlasttransporte durchgeführt werden. Im Mittel sind das 82 Fahrten pro Arbeitstag, also etwa alle sechs Minuten ein LKW-Transport durch Dörfer mit Kopfsteinpflasterung, vorbei an denkmalgeschützten Häusern, über historische Sielbauwerke hinweg.

Verdrängung anderer Wirtschaftszweige

Bereits heute leidet der Tourismus in der Region unter mehreren Großbaustellen. Der Neubau der Friesenbrücke und der Bau des Tidepolders bei Coldemüntje zwingen Fahrradtouristen auf eine Umleitung über die Kreisstraße. Eine Großbaustelle im Hammrich würde den Fahrradtourismus in der Region vermutlich ganz zum Erliegen bringen.