Gesundheit
Lärmbelästigung
Windkrafträder erzeugen im Betrieb durch die Bewegung der Rotorblätter und der Turbine einen hörbaren Schall, der als Lärm empfunden wird. Dieser ist nicht unerheblich, denn die Anlagen erreichen an den Spitzen der Rotorblätter eine Geschwindigkeit von 400 km/h. Werden Menschen diesem Lärm ausgesetzt, wirkt er als Stressfaktor, bei dauerhafter Exposition können Hörschäden entstehen. Durch die unhörbare Komponente, den sogenannten Infraschall, kann durch falsch aufgenommene Bewegungsreize des Gleichgewichtsorgans im Innenohr ein Schwindel oder auch eine Störung der Wahrnehmung entstehen - ähnlich der in der Schifffahrt auftretenden „Seekrankheit“. (Kompendium 2.0, Mensch, Natur, Wirtschaft 2022)
Stärkere und gleichzeitig schwerer greifbare Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat der Infraschall. Infraschall ist ein unabdingbarer Bestandteil unserer Umwelt und tritt an vielen Stellen auf, z.B. bei Gewitter, Meeresrauschen, Wind. In natürlichen Formen ist dieser als unstrukturiertes Rauschen wahrnehmbar. Durch Industrialisierung und zunehmende Technisierung sind wir aber auch zahlreichen anderen Arten von Infraschall ausgesetzt, z.B. im Straßenverkehr, durch Flugzeuge, Industriemaschinen oder Haustechnik. Kommt es zu einer dauerhaften Exposition, kann hiervon eine Gesundheitsgefährdung für Mensch und Tier ausgehen. Schon nach wenigen Tagen können Schlaf- oder Konzentrationsstörungen auftreten. Angststörungen, Schwindelattacken sowie eine Veränderung der Atemfrequenz sind weitere mögliche Nebenwirkungen. Durch längere Exposition über Wochen oder Monate kann der Cortisolspiegel (Stresshormon) im Körper ansteigen, erhöhter Blutdruck und steigendes Risiko für Herzinfarkte und psychische Erkrankungen sind die Folge. (Ärzteforum Emissionsschutz 2014, S3-4; Artinger et al. 2016)
Bedeutsam für diese negativen Auswirkungen ist jedoch nicht nur der maximale Schalldruck, sondern auch die Höhe und Steilheit der Druckimpulse. In Studien zeigte sich durch den unhörbaren Schall auf zellulärer Ebene eine Störung der Membranprozesse, u.a. von Herzmuskelzellen. Die meisten Studien erfolgten jedoch mit vereinfachtem Infraschall (sinusartig). (G. Etscheit, Geopferte Lanschaften)
Für Infraschall im Frequenzbereich unter 8 Hz gibt es derzeit keine gültige Schutz- bzw. Messvorschrift, weil die Verwaltungsvorschrift Technischen Anleitung zum Schutz vor Lärm, kurz TA Lärm, und die ihr zu Grunde liegende DIN 45680 Messungen nur oberhalb dieser Frequenz vorschreiben. Damit wird der besonders gesundheitsgefährdende Bereich des Infraschalls aus Windanlagen nicht verbindlich erfasst. Versuche zur Ausdehnung der Messvorschrift bis 1 Hz blieben bisher erfolglos. Einziger schützender Faktor vor dem negativen Einfluss der Windenergieanlagen ist der Abstand zur Wohnbebauung, wobei dieser nur in Bayern durch seine 10-H-Regel (Mindestabstand von der zehnfachen Anlagenhöhe) annähernd Beachtung findet. Die aktuelle Abstandsregel in Niedersachen beträgt zu Siedlungen 800m, zu Einzelgebäuden im Außenbereich 600m. Ceranna et al.2004,S.5; Cooper 2014, S113;116,117,122,127; Bahtiarian/ Beaudry 2015, S.15)
Schattenwurf
Durch die Bewegung der Rotorblätter eines Windkraftwerkes entsteht je nach Sonneneinstrahlung ein Schattenwurf, der von betroffenen Anwohnern als sogenannter „Discoeffekt“ wahrgenommen wird. Der ständige Wechsel der Helligkeit wirkt u.a. als Stressor auf das Herz-Kreislaufsystem, bei Menschen mit Epilepsie kann dies mitunter Anfälle auslösen.
Nächtliche Helligkeit
Insbesondere nachts entsteht durch die erforderliche Beleuchtung der Windkraftwerke in Form von „Blinklichtern“ zum Schutz des Flugverkehrs eine permanente Störung. Hierdurch wird den Anwohnern die erholsame Nachtruhe in den oft ländlichen Gegenden komplett genommen.
Gefahren durch Eisabwurf und Brandfall
Bei kalter Witterung bildet sich auf den Anlagen Eis, das je nach Geschwindigkeit der sich bewegenden Rotorblätter auch noch viele hundert Meter weit geschleudert werden kann. Eine noch größere Gefahr geht von abgerissenen Teilen der Rotoren durch Verschleiß oder im Brandfall aus, auch hier wird mitunter von Schäden durch Einschläge in vielen hundert Metern Entfernung berichtet. Nicht Auszudenken wenn solche Bauteile auch Anwohner verletzen!
Weiterhin kann es im Brandfall durch im Windkraftwerk verbaute carbonfaserverstärkte Kunststoffe sowie schädliche Gase wie SF6 zu einer massiven Gesundheits- und Umweltbelastung kommen.
Umweltverschmutzung durch Abrieb
Nicht vergessen sollte man außerdem den „ganz normalen“, durch den Betrieb des Windrades und die Witterungsverhältnisse bedingten Abrieb von Beschichtungender Rotorblätter. Diese gelangen ungefiltert in unsere Umwelt und somit auch in unser Trinkwasser oder durch Weidetiere in unseren Organismus. Wir beschweren uns zurecht über Mikroplastik. Wieviele noch viel schädlichere Abriebmaterialien in unsere Umwelt und somit in unseren Organismus gelangen können, wird von Windindustrie gerne verschwiegen!